Keine Lust mehr auf Sodbrennen?
Das unangenehme Brennen im Rachen und der Speiseröhre, sowie der saure Geschmack im Hals und Mund machen Sodbrennen so lästig. Meistens tritt es nach einer deftigen Mahlzeit auf, oder wenn man sich hinlegt. Bei manchen Leuten reicht es aber auch, wenn sie nur ein bisschen Saft trinken, oder einen Keks essen und es kann zwischen ein paar Minuten und mehreren Stunden anhalten. Obwohl oft angenommen wird, dass Menschen mit Sodbrennen zu viel Magensäure produzieren, entspricht dies meist nicht der Wahrheit. Denn je älter wir werden, desto weniger Magensäure produzieren wir. Warum leiden dann so viele unter Sodbrennen?
Mögliche Ursachen:
Nun, das Problem kann sein, dass die “Klappe” zwischen Speiseröhre und Magen nicht mehr ordentlich schließt, sodass die Magensäure zurück fließen kann, sobald man sich hinlegt. Obwohl der Magen einen pH-Wert von 1 haben soll, sprich er ist absichtlich extrem sauer, so sind die Schleimhäute in der Speiseröhre und im Mund nicht für ein so saures Milieu ausgelegt und sie können durch den ständigen Einfluss der Säure geschädigt werden.
Wie eben erwähnt, stellen wir weniger Magensäure her, je älter wir werden. In der Tat leiden laut einiger Studien viel mehr Menschen an zu wenig Magensäure, als an zu viel. Doch wenn Leute mit zu wenig Magensäure essen, merken die Rezeptoren im Magen, dass zu wenig Säure da ist und die Belegzellen im Magen werden angetrieben, mehr davon zu produzieren. Dabei schießen sie dann aber gerne über ihr Ziel hinaus und dies äußert sich in Sodbrennen.
Aber egal ob zu viel oder tendenziell eher zu wenig – beides ist problematisch. Zu viel kann die Speiseröhre verätzen und macht den Verdauungssaft zu sauer, zu wenig bedeutet, dass Proteine nicht ordentlich verdaut werden können, was zu Blähungen, Durchfall und diversen anderen Verdauungsbeschwerden führen kann.
Weitere Ursachen von Sodbrennen können sein: Gastritis (Magenschleimhautentzündung), Magengeschwüre, Schwangerschaft (das Baby drückt von unten auf den Magen und schiebt ihn nach oben), Stress und Medikamente wie Ibuprofen, Aspirin, Calciumantagonisten (eine gewisse Gruppe von Blutdruckmedikamenten), Medikamente für Osteoporose, Diazepam und andere Medikamente gegen Ängste/Nervosität, trizyklische Antidepressiva, Antibiotika, etc. Aber auch gewisse Nahrungsmittel können Sodbrennen begünstigen. Darunter: Pfeffer, Knoblauch, rohe Zwiebeln, Tomaten, Schokolade (sorgt leider auch dafür, dass die “Klappen” im Verdauungstrakt nicht mehr ordentlich schließen), Alkohol, Kaffee und koffeinhaltige Getränke, sowie kohlensäurehaltige Getränke und natürlich Zucker!
Na toll! Und jetzt?
Die konventionelle Methode, um Sodbrennen zu behandeln ist, die Magensäure medikamentös zu neutralisieren (dann funktioniert die Verstoffwechselung von Proteinen leider nicht mehr, wie vorhin erwähnt), sie zu reduzieren (selbiges Problem), oder sie komplett zu blockieren. Das mag zwar effektiv sein, wenn man tatsächlich zu viel Magensäure hat, aber es ist fraglich, wie gut das für den Rest der Verdauung ist… Außerdem sind die Nebenwirkungen dieser Medikamente nicht zu unterschätzen. Achtung! Wer Magensäurehemmer /-blocker nimmt, sollte diese NIE reduzieren oder absetzen, ohne dies mit dem verantwortlichen Arzt vorher abgeklärt zu haben!
Wer auf sanfte und natürliche Art und Weise versuchen möchte, der Situation Herr zu werden, kann ein paar homöopathische Mittel probieren, die im akuten Fall hilfreich sein können. Sollte das Problem länger bestehen oder regelmäßig auftreten, würde ich dringend empfehlen, dass Sie dies von einem Homöopathen behandeln lassen.
Hier ein paar Mittel, die im akuten Fall bei Sodbrennen helfen können:
-
Arsenicum Album:
Das Gefühl von brennendem Schmerz im Magen, was sich die ganze Speiseröhre hoch ziehen kann. Eventuell kommen unverdaute Speisereste wieder hoch. Die aufsteigende Säure macht z.B. beim Rülpsen den Rachen rau. Zusätzlich kann man starken, wässrigen, gelben und brennenden Durchfall haben. Der Patient fühlt sich oft besser durch warme Getränke wie Tee, sowie einer heißen Wärmflasche auf dem Bauch. Der Patient hat Durst, trinkt aber in kleinen Schlückchen (im Gegensatz dazu trinken Phosphor Patienten große Mengen an Wasser auf einmal). Allgemein ist der Patient sehr nervös, sichtlich unruhig und möchte nicht alleine gelassen werden.
-
Carbo Vegetablis:
Der Patient, der dieses Mittel braucht muss ständig aufstoßen, hat Blähungen und der Magen fühlt sich schwer an – es zwickt und zwackt! Eventuell sind die Symptome begleitet von Übelkeit, die besser wird, wenn der scheinbar eingeklemmte Rülpser endlich hoch kommt (riecht oft verrottet oder sauer und hinterlässt einen komischen Geschmack im Mund). Der Patient hat eventuell eine Abneigung gegen Milch, Fettiges und Fleisch, weil sie oft Verdauungsbeschwerden verursachen. Den Carbo Veg. Patienten kann man gut daran erkennen, dass sie oft dasitzen und sich Luft zufächeln oder ein großes Verlangen nach frischer Luft haben, wenn es ihnen nicht gut geht. Die brennenden Schmerzen werden nicht nur im Magen empfunden, sondern sie können auch in Richtung Rücken und entlang der Wirbelsäule ausstrahlen.
-
Magnesium Carbonicum (Mag. Carb.):
Die Person, die dieses Mittel benötigt, hat das Gefühl, dass der Magen komplett leer ist. Sie bekommen Sodbrennen und müssen von Kohl, Kartoffeln, fettigem Essen oder Milch sauer aufstoßen, was teils sogar nach schlechten Eiern schmeckt, oder sie erbrechen bitter. Diese Patienten haben ein Verlangen nach sauren Getränken.
-
Natrium Phosphoricum (Nat. Phos.):
Dieses Mittel kennen Sie eventuell als Schüsslersalz, unter welchen es bekannt für den Überschuss an Säure ist. Der Patient, der Nat. Phos. braucht, fühlt eine Leere nicht nur im Magen, sondern auch im Rest des Bauches und sogar der Brust, was nach Mahlzeiten schlimmer ist. Teils empfindet der Patient eine Schwere im Epigastrum (zwischen Rippenbögen und Bauchnabel). Saures Aufstoßen ist oft gefolgt von Erbrechen von saurem Mageninhalt. Der Patient fühlt sich mental schwach und wirkt teils etwas verwirrt.
-
Nux Vomica:
In diesem Fall kommt Sodbrennen von zu viel Essen, Alkohol, und/oder Kaffee (kann leicht passieren, denn Nux Vomica Leute sind Feinschmecker!). Der Bauch ist aufgebläht und der Magen fühlt sich schwer an. Im Rachen hat man einen sauren oder bitteren Geschmack vom Sodbrennen. Eventuell ist dem Patienten schlecht und er muss sich übergeben. Allgemein ist er innerlich unruhig und sichtlich ärgerlich!
-
Phosphorus:
Der Patient, der Phosphor braucht, beschwert sich wahrscheinlich darüber, dass er brennende Schmerzen im Bauch hat, der Bauch aufgebläht ist und dass er sich voll anfühlt. Der Patient hat Verlangen nach großen Mengen an kalten oder sogar eiskalten Getränken, welche aber erbrochen werden, sobald sie im Magen etwas warm geworden sind. Charakteristisch für Phosphor ist, dass der Patient viel aufstoßen oder sogar erbrechen muss, wobei unverdaute Nahrung wieder hoch kommt. Dabei ist der Phosphor-Patient recht angenehm für die Mitmenschen und bevorzugt es, nicht alleine gelassen zu werden.
-
Pulsatilla:
Das Sodbrennen kann zu verschiedensten Zeiten am Tag und nach vielen verschiedenen Arten von Nahrungsmitteln auftreten, gehäuft aber nach reichhaltigen, fettigen Mahlzeiten. Der Patient hat keinen Durst und wenn er aufstoßen muss, hat er oft einen sauren oder bitteren Geschmack im Mund. Magen und Darm fühlen sich leer an und es gurgelt und grummelt im Bauch – eventuell begleitet von drückenden Schmerzen. Alle Symptome sind prinzipiell besser an der frischen Luft und schlimmer in stickigen, warmen Räumen oder im Bett. Geht es dem Patienten schlecht, so ist er oft weinerlich und anhänglich – er mag nicht allein gelassen werden und tut sich selbst leid.
-
Sulphur:
Es brennt im Magen, er fühlt sich schwer an und die Übersäuerung kommt wie bei Nux Vomica von zu viel Essen/Alkohol/Kaffee. Es grummelt im Magen. Der Sulphur-Patient scheint oft geistig abwesend, da er viel nachdenkt und dadurch manchmal am realen Leben nicht allzu sehr teilnimmt.
Nahrungsmittel:
Wer an Sodbrennen leidet, sollte Nahrungsmittel vermeiden, die es noch verschlimmern können. Dazu gehören: Schokolade, Tomaten, scharf gewürztes Essen, Kaffee, Zucker, kohlensäurehaltige Getränke, Alkohol, etc. Gute Nahrungsmittel sind Melonen, Bananen, Haferflocken, Naturreis, Gemüse, Fisch (nicht in Fett gebraten oder in der Fritteuse gegart), etc.
Obwohl Zitronen sehr sauer sind, finden es manche Leute bei akutem Sodbrennen sehr hilfreich, den Saft einer ausgepressten Zitrone in circa 400ml lauwarmes Wasser zu geben und langsam zu trinken. Alternativ kann man es auch mit feinen Haferflocken probieren: Einfach einen Esslöffel davon in den Mund, einspeicheln und runterschlucken. Das bindet die Säure.
Sollten die Symptome durch die oben genannten homöopathischen Mittel oder allgemeinen Tips nicht besser werden oder länger anhalten, so suchen Sie bitte einen Homöopathen auf, damit das Problem ordentlich behandelt werden kann.
Achtung! Dieser Artikel ist rein für informative Zwecke und ersetzt auf keinen Fall den Rat oder Besuch eines Arztes. Suchen Sie in akuten Fällen bitte Ihren Arzt auf oder rufen Sie den Notarzt. Verwenden Sie diesen Artikel nicht um sich selber zu diagnostizieren. Wenn Sie der Meinung sind, dass sie ernsthafte gesundheitliche Beschwerden haben, reden Sie bitte mit Ihrem Hausarzt darüber. Setzen Sie auf keinen Fall verschriebene Medikamente ab, ohne dies vorher mit Ihrem Arzt besprochen zu haben.